Weil ich viel Zeit mit Paaren verbringe, die entweder gerade in der entspannten Vorbereitung ihres schönsten Tages oder schon mittendrin in der angespannten, heißen Phase der Hochzeitsplanung stecken, werde ich oft gefragt, welche Ideen ich für diesen wichtigen Moment habe, und woher ich meine Inspirationen für unvergessliche Fotos nehme?
Mit einer Idee gebe ich mich nicht zufrieden. Deshalb möchte ich euch mit dem folgenden Beitrag einen kleinen Einblick in den kreativen Schaffensprozess eines leidenschaftlichen Fotografen geben und zeitgleich Anregungen für einen der schönsten Tage im gemeinsamen (Er)Leben eines Paares.
Bilder aus der Kindheit
Wir alle haben etwas gemeinsam, wir alle waren mal Kinder. Und während dieser prägenden Zeit unseres Lebens haben sich Bilder und Vorstellungen zu allen möglichen Themen und Belangen unseres Erwachsenenlebens in uns festgeschrieben – meistens ganz unbewusst.
Da sind Bilder von Traumhochzeiten, von weißen Kleidern mit langen Schärpen, von Prinzen und Schlössern, von weißen Tauben und Kutschen; da sind Bilder von leeren Dosen, angebunden an das Auto des frisch vermählten Paares, die laut scheppernd verkünden „Just Married“; grüne Wiesen, große Buffets, grau melierte Brautväter und Walzer tanzende Paare; und sind wir ehrlich, wenn wir noch etwas länger in uns hineinhorchen, sind da noch viele, viele Bilder.
Inspiration pur.
Nicht aus jeder Handlung erwächst Glück, aber es gibt kein Glück, ohne zu handeln.
Aber woher kommen all diese Bilder? Sie kommen aus alten Geschichten, die wir in unserer Kindheit gehört haben, aus Märchen, aus Liedern und ja natürlich, auch aus den Filmen, die wir geguckt haben.
Natürlich wissen wir heute sehr genau zu unterscheiden, was Träumerei, was Fiktion und was Realität ist, aber es gibt wohl kaum einen besser geeigneten Tag, um im besten Sinne der Romantik, die Welten miteinander zu vereinen. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass diese in uns festgeschriebenen Bilder eine schöne Quelle der Inspiration sein können.
Ich plädiere dafür, in sich hineinzuhorchen und ein Gefühl dafür zu entwickeln, mit welchen Vorstellungen und über den Hochzeitstag und welchen Bildern aus der Kindheit man positiv in Resonanz tritt.
Das ist für mich als Fotograf auch immer ein gutes Indiz dafür, von welcher Visualität und Wirkkraft meine Kundschaft ausgeht; was sie sich vorstellt und welches Bild sie im Kopf haben, wenn sie mir davon erzählen.
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Tradition die entschleunigt
Wir leben in einer unglaublich schnellen und modernen Welt, dem gegenüber steht mit der Trauung ein sehr traditioneller Ritus. Damit meine ich in keinster Weise einen tradierten Ablauf von Ritualen, vielmehr sehe ich in ihm eine ganz besondere Kraft, die Kraft der Entschleunigung.
An diesem besonderen Tag gilt es, sich Zeit zu nehmen; Zeit zu nehmen für das Miteinander, für die kleinen Gesten, für das Besondere im ruhigen, stillen Moment. Auch wenn mir natürlich bewusst ist, schließlich habe ich es oft genug erlebt, dass es aufgrund der hohen Erwartungshaltung (alles muss perfekt sein) schwerfallen kann, den Moment achtsam wahrzunehmen und dadurch zu genießen. Doch es lohnt sich – versprochen.
Und gerade hierfür ist die Arbeit eines professionellen Fotografen Gold wert. Mir ist so oft aufgefallen, dass durch das „kleine Inszenieren“ von besonderen Momenten, z. B. dem Blick des Paares auf ihre jetzt Ringe tragenden Hände, das Innehalten aktiv passiert. Ein guter Fotograf schafft es, die stressvollen Situationen zu entschleunigen und dadurch für sich und das Paar friedvolle Momente zu kreieren, die es lohnt für die Erinnerung fotografisch festzuhalten.
Und dafür sind Traditionen, Brauchtum und kleine Riten ein tolles Gerüst. Durch sie gibt es „gesetzte“, also vorbestimmte, Situationen, die es dadurch, dass wir sie bewusst und achtsam annehmen, ermöglichen, die Hektik und den Stress des Drumherum auszublenden und vergessen zu machen. Für mich sind Traditionen immer eine starke Quelle der Inspiration, weil sie durch ihre bestimmte Definiertheit Raum für Ruhe schaffen.
Vergleichen - ja bitte
Weil ich viel Zeit mit Paaren verbringe, die entweder gerade in der entspannten Vorbereitung ihres schönsten Tages oder schon mittendrin in der angespannten, heißen Phase der Hochzeitsplanung stecken, werde ich oft gefragt, welche Ideen ich für diesen wichtigen Moment habe, und woher ich meine Inspirationen für unvergessliche Fotos nehme? Auch wenn wir im Alltag oft hören, dass es nicht lohnt sich zu vergleichen (und ja, in den meisten Fällen stimmt das natürlich), kann hier der Vergleich eine inspirierende Quelle darstellen.
Damit meine ich jetzt aber nicht, den neidvollen Blick auf andere Paare und ihre Hochzeitsgesellschaften, sondern vielmehr den neugierigen Blick auf weitere Möglichkeiten. Es ist doch ganz natürlich, dass man nicht alles, was das Thema Hochzeit betrifft, auf dem Schirm haben kann. Ja, wie denn auch bitte? In den meisten Fällen beschäftigt man sich ein einziges Mal in seinem Leben mit diesem Thema, wie sollte man also nur annähernd alles dazu wissen können?
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Vielleicht ist es ähnlich dem Hausbau, über den der Volksmund ja bekanntlich sagt: Das erste Haus solltest Du für einen Fremden bauen, das Zweite für einen Freund und das dritte dann schließlich für Dich selbst. Doch wer hat schon die Möglichkeit drei Hochzeiten zu planen (oder aber aus beruflichen Gründen an vielen teilzunehmen) – doch wohl die wenigsten. Und wenn Du auch nicht zu diesen wenigen gehörst, ja dann bitte lass Dich durch Vergleiche inspirieren.
Wie z. B. hat es XY auf seiner Feier gemacht? Oder: Erinnerst Du Dich noch an die Trauung von Pascal und Gerrit? (das war übrigens wirklich eine grandiose Hochzeit und ein tolles Fest, mit ein paar sehr außergewöhnlichen Momenten, aber das ist eine andere Geschichte).
Was ich damit sagen will, ist, dass es sich lohnen kann, sich durch andere Hochzeiten, Trauungen und Feiern inspirieren zu lassen. Das trifft natürlich auch für meine Arbeit zu. Keine Hochzeit ist wie eine andere, kein Paar ist gleich und doch gibt es Momente und Situationen, die dazu einladen, sie zu vergleichen und so oder in ähnlicher Form in das nächste Fotoshooting einfließen zu lassen. Der Vergleich als Inspiration für Hochzeiten kann hilfreich sein.
Da gibt es doch Profis
Wie gut, dass es hierfür Profis gibt. Dieser Satz wird in ganz vielen Situationen unseres alltäglichen Lebens nicht infrage gestellt. Zumindest habe ich bis heute noch niemanden erlebt, der sein Auto in die Werkstatt bringt und dem Mechaniker (oder der Mechanikerin) erklärt, wie er (oder sie) am besten sein Auto reparieren sollte. Wie auch in anderen Fachbereichen gibt es in der Hochzeitsbranche Profis. Und das ist auch gut so.
Holt euch Expertenrat ein, das gilt für die Planung, die Trauung und natürlich auch für die visuelle Aufbereitung – das Fotografieren. Schließlich geht es um euch. Ihr habt euch einen außergewöhnlichen Tag verdient. Ein besonderes Event, dass dem Alltag zum Trotz mit Besonderheiten nur so um sich wirft. Und diese Besonderheiten einzufangen, um sie als Erinnerungen festzuhalten, dafür braucht es Erfahrung und Fachexpertise.
Einer der schönsten Tage deines Lebens hat es verdient, von Profis geplant, umgesetzt und vor allem festgehalten zu werden. Und dabei geht es doch nicht nur um das technische Know-How, es geht um die Souveränität der Erfahrung. Sie ist es, die es mir ermöglicht, euch den Stress und der Situation die Hektik zu nehmen, den Moment zu entschleunigen und die schönste Erinnerung für die Ewigkeit festzuhalten. Ja, es gibt Profis – und das ist auch gut so. Gebt euch nicht mit weniger zufrieden.
Für mehr Romantik
Am Ende geht es doch nur um eines: Das ihr den schönsten Tag eures Lebens genießen könnt. Aber das Sahnehäubchen ist natürlich, wenn ihr diese unvergesslichen Erinnerungen für euch, eure Kinder und eure Kindeskinder in wunderbaren Bildern festgehalten habt. Diese Bilder sind es, die euch bleiben werden. Sie sind es, die, wenn ihr nach Jahrzehnten wieder einen Blick darauf werft, die alten Erinnerungen mit Leben füllen. Und für diese Momente gibt es vielerlei Inspirationsquellen.
Wie auch immer ihr euch inspirieren lasst, ich wünsche euch, dass ihr euren Tag vollends genießen könnt, und dass ihr einen Fotografen an eurer Seite habt, der mit Sensibilität, Mut und Können die schönsten Momente einfängt. Bei all der Planung und Aufregung, die dieser Tag mit sich bringt, geht es schließlich darum, ein Gespür (manchmal auch eine Idee) für wirkliche Romantik zu haben und sie mit der Kamera einzufangen – für immer.
